Mein persönlicher Arbeitswechel
Wenn ihr euch in einer Firma schon lange nicht mehr wohlfühlt, dann ist es wohl die beste Entscheidung, eure Arbeitsstelle zu kündigen, aus welchem Grund auch immer.
Ich zum Beispiel bin in dem Laden geblieben, wo ich auch meine Lehre als Fleischereifachverkäuferin erfolgreich beendet habe. Dann blieb mir die Wahl, entweder ich kümmere mich als Gesellin um die SB- Ware (zum Selbstbedienen), bewerbe mich in anderen Läden oder ich kämpfe drum, Abteilungsleiterin der Käseecke zu werden.
Mir gefiel der „einfache“ Weg, also bemühte ich mich, dass ich in die Käseecke komme. Hat auch geklappt. In anderen Läden hätte ich wieder viel dazu lernen müssen und darauf hatte ich keine lust. Und das war halt schön einfach, ich kannte mich damals schon aus, was den Käsetresen betrifft, da meine ehemalige Kollegin mir sehr viel dort beigebracht hatte.
Bis heute bereue ich diese Entscheidung auch nicht. Aber dennoch war ich immer unglücklich in der Fleischerei/ Käseecke (irgendwie musste ich als Abteilungsleiterin trotzdem den ganzen Tag die Kunden meiner Fleischkolleginnen bedienen).
Wir mussten alles selber machen, jeden Salat, Zwiebeln würfeln, putzen, Schaschlik, Cordon Bleu…. Eben alles, was man so an Spezialitäten in einer Fleischerei erhalten kann.
In meiner Lehre waren wir noch gut besetzt, was das Personal betrifft.
Gut besetzt und damals haben wir weniger selber hergestellt.
Heute hat der Laden weniger Personal, mehr Kundschaft und viel mehr Dinge, die selber hergestellt werden.
Das sorgt für Stress. Dieser Stress sorgt dann für gezicke hinter dem Tresen, weil alle überfordert und schnell überarbeitet sind.
Ich bin eigentlich eine starke Persönlichkeit, aber wenn man total überarbeitet ist und auch noch jeden Tag angezickt wird (vom Schlachter, von Bedienkräften), dann gelangt man irgendwann an seine Grenzen.
Seit einigen Jahren war ich schon unglücklich in der Firma, in meinem letzten Urlaub entschied ich mich dann dafür, dass ich kündigen muss, wenn ich vermeiden möchte, durch die Arbeit krank zu werden.
Ich hab 2 Bewerbungen geschrieben und bei einer davon arbeite ich seit Kurzem. Am Anfang war ich sehr traurig, weil ich meine alten Kollegen echt gern habe und auch die Gewohnheit irgendwie vermisse, die Kunden, die ich schon Jahrelang bedient habe, usw…..
Es war aber die beste Entscheidung meines Lebens! Am Anfang lernt man unglaublich viel und man denkt, dass man nie alles lernen kann, was in der neuen Firma so gewusst werden muss. Aber hey! Wir sind auch nur Menschen und keine Computer. Das eine oder andere vergisst man vielleicht die ersten Male, aber das nimmt mir/euch niemand übel.
Meine neuen Kollegen jedenfalls sind auch sehr nett, sogar der Schlachter.;) Außerdem lerne ich Beruflich viel dazu und auch vom Stress in der Firma ist es tausend Mal angenehmer als in meiner Ex- Firma.
Wenn man sich traut kann es natürlich auch ein Schuss in den Ofen sein, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Wer unzufrieden mit seiner Arbeit ist, sollte entweder gehen oder die Arbeit akzeptieren.
Ein Bekannter sagte mal zu mir: „Wenn du immer nur meckerst, aber nicht kündigst, dann kann es auch noch nicht schlimm genug sein.“
Für mich ist es gut ausgegangen und ich drücke allen, die unglücklich sind auf ihrer Arbeit die Daumen, dass es in der neuen Firma besser wird.
Lasst euch bis dahin nicht unterkriegen. Und wenn ihr Tage habt, an denen ihr verletzlich seid, dann zeigt es niemanden. Der Feind freut sich wohlmöglich noch drüber…
Bilder: Gerd Altmann / pixelio.de, Rolf Handke / pixelio.de